HISTORISCHE SCHMIEDE

Es ist heiß im kleinem Schmiederaum der Schmiede von Schmiedemeister Karl Hellwig im Jahr 1891. Erst vor kurzen hat der Schmied aus Burguffeln die Schmiede an der Haufe im beschaulichen Simmershausen erbaut. Die dröhnenden Schläge des schweren Schmiedehammers  sind ohrenbetäubend. Mit kräftigen Hieben schmiedet er das glühende Eisen. Die Temperatur steigt immer höher, wenn Karl Hellwig die Glut  anheizt. Wieder und wieder schmiedet er das glühende Stück Eisen mit genauen Schlägen und langsam kann man die Form eines Werkzeuges erkennen. Mit dem Ärmel wischt sich der Schmied  den Schweiß aus dem Gesicht. Man merkt ihm die Strapazen und die Härte der täglichen schweren Arbeit an. Nachdem Hellwig mit seinem Hammer nun gefühlvoller zum letzten Mal das Werkzeug bearbeitet hat, schaut er zufrieden auf seine Arbeit. Bis auf kleinere Feinheiten, hat der Schmiedemeister seine Arbeit beendet. Über hundert Jahre später wird die Glut im kleinen Schmiederaum wieder angeheizt. Schnell steigt sowohl die Temperatur der Glut als auch die Temperatur im Schmiederaum. Einige Minuten später ist auch nach langer Zeit das markante Dröhnen des schweren Hammers wieder zu hören, der das glühende Eisen in Form bringt. Willy Pötter und Teofil Herrmann, beides Mitglieder des Geschichts- und Museumsvereins Fuldatal, zeigen im Rahmen des „Tages der offenen Tür“, den vielen Besuchern den harten Arbeitsablauf eines Schmiedes Ende des 19. Jahrhunderts. Die Besucher, die sich in der Schmiede aufhalten, wischen sich bald die ersten Schweißperlen aus dem Gesicht , auch ohne dass sie körperliche Arbeit verrichten müssen. Lange hat es nicht gut um die Schmiede gestanden. Durch die Motorisierung in der Landwirtschaft, sowie die immer stärker zurückgehende Pferdehaltung wurde die Ertragslage der Schmiede immer schlechter, so dass sie schließlich in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts stillgelegt werden musste. In den folgenden Jahren wurde dieses historische Kleinod des Handwerks auf dem Lande nie aus den Augen geschichtlich und heimatkundlich interessierter Bürger verloren. Doch leider waren diese Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt. Das Gebäude verfiel immer mehr. Im Jahre 2000 schließlich übernahm die Gemeinde Fuldatal die Schmiede und übergab sie in die Obhut des Arbeitskreises Heimatmuseum Fuldatal. Durch die engagierte Arbeit der Mitglieder dieses Arbeitskreises, unterstützt von Mitarbeitern des Bauhofes der Gemeinde Fuldatal und von Mitgliedern des Hessisch-Waldeckschen Gebirgs- und Heimatvereins, Ortsgruppe Fuldatal, konnte die Schmiede renoviert und restauriert werden. So ist sie heute nicht nur als museale Außenstelle des Fuldataler Heimatmuseums für die Öffentlichkeit wieder zugängig, sondern auch ein Schmuckstück im Dorfkern Simmershausens.

Durch die authentischen Vorführungen, die in der Schmiede durchgeführt werden, können besonders Kinder und Jugendliche einen Eindruck über einen vergangenen Bereich unserer Dorfkultur gewinnen.